Schlacht um Belgien

Schlacht um Belgien
Teil von: Westfeldzug

Belgische Soldaten gehen nach dem Gefecht um die Festung Eben-Emael in Gefangenschaft, 11. Mai 1940
Datum 10. Mai bis 28. Mai 1940
Ort Belgien
Ausgang Bedeutender deutscher Sieg
Folgen Belgische Kapitulation, Besetzung Belgiens bis Kriegsende, Bildung einer belgischen Exilregierung in London
Konfliktparteien

Belgien Belgien
Frankreich Frankreich
Niederlande Niederlande
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Deutsches Reich NS Deutsches Reich

Befehlshaber

Belgien Leopold III.
Belgien Hubert Pierlot
FrankreichFrankreich Maurice Gamelin
FrankreichFrankreich Maxime Weygand
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lord Gort

Deutsches Reich NS Gerd von Rundstedt
Deutsches Reich NS Fedor von Bock

Truppenstärke

144 Divisionen,
13.974 Geschütze,
3.384 Panzer,
2.249 Flugzeuge

141 Divisionen,
7.378 Geschütze,
2.445 Panzer,
5.446 Flugzeuge

Verluste

mehr als 222.000 Gefallene, Verwundete, in Gefangenschaft gekommene,
rund 900 Flugzeuge

rund 60.000 Gefallene und Verwundete,
rund 430 Flugzeuge

Die Schlacht um Belgien (in Belgien bezeichnet als „campagne des 18 jours“ bzw. „Achttiendaagse Veldtocht“) war Teil des Westfeldzugs der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Sie fand 18 Tage lang im Mai 1940 statt und führte zur Besetzung des Königreichs Belgien durch deutsche Truppen und zur Kapitulation der belgischen Streitkräfte.[1]

Am 10. Mai 1940 begann der deutsche Überfall auf die Niederlande, Belgien und Luxemburg, den die Wehrmachtsführung als Fall Gelb bezeichnete. In der Annahme, dieser Angriff stelle den deutschen Schwerpunktvorstoß im Westen dar, setzten die Alliierten der Anti-Hitler-Koalition alles daran, den Vormarsch zu stoppen. Frankreich setzte das Gros seiner besten Truppen vom 10. bis 12. Mai in Belgien ein, woraufhin die Wehrmacht die zweite Phase ihres Plans einleitete: Den massiven Durchbruch durch die Ardennen (von Winston Churchill als Sichelschnittplan bezeichnet) und den raschen Vormarsch zum Ärmelkanal. Das deutsche Heer erreichte die Kanalküste nach fünf Tagen und kesselte die alliierten Truppen ein. Hitler befahl, den alliierten Kessel nur sukzessiv aufzurollen und hielt seine Panzerdivisionen zurück.[2] So konnten große Teile der British Expeditionary Force (BEF) in der Schlacht von Dünkirchen auf die britischen Inseln evakuiert werden. Die belgischen Streitkräfte kapitulierten am 28. Mai 1940.

In der Schlacht um Belgien fand die bis dato größte Panzerschlacht der Geschichte statt,[3] (→ Schlacht bei Hannut) deren Ausmaß erst später im Afrikafeldzug und im Deutsch-Sowjetischen Krieg ab Sommer 1941 übertroffen wurde.

Die offizielle deutsche Geschichtsschreibung hielt fest, dass die belgischen Streitkräfte ein starker Gegner waren, und sprach von „außergewöhnlicher Tapferkeit“ ihrer Soldaten.[4] Der Zusammenbruch des militärischen Widerstands in Belgien bedeutete den alliierten Rückzug vom europäischen Kontinent. Belgien blieb bis zur Befreiung durch die Westalliierten im Herbst 1944 von deutschen Truppen besetzt.

  1. Colignon Alain: 18-Tage Kampagne: Ein verspäteter Krieg? In: BelgiumWWII. Abgerufen am 29. Dezember 2020.
  2. Johann Althaus: Warum Hitler seine Panzer vor Dünkirchen stoppte. In: Die Welt. 27. Juli 2017, abgerufen am 29. Dezember 2020.
  3. Healy: S. 3
  4. Keegan: S. 96

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